Unter der Berufsgruppe "Zahnarzt" werden alle Humanmediziner zusammengefasst, die sich mit der Prävention, Diagnose und Behandlung von Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen beschäftigen. Dies setzt ein mindestens Zehnsemestriges Studium an einer medizinischen Hochschule voraus, welches mit dem Staatsexamen und evtl. einer Promotion abschließt. Im Anschluss an ihre Ausbildung erlangen angehende Zahnärzte auf Antrag ihre Zulassung (Approbation). Danach durchlaufen sie in der Regel eine teilweise mehrjährige Praxisphase, in der sie das erlernte Wissen vertiefen und praktizieren.
Ein Zahnarzt gibt Patienten Hilfestellung bei Zahnprophylaxe (Vorbeugung) und behandelt Zahnerkrankungen. Typische Tätigkeiten sind das Setzen von Zahnfüllungen, das Entfernen von Zähnen, die Behandlung von Entzündungen im Mundbereich oder Wurzelbehandlungen. Die Behandlung der Patienten erfolgt dabei in einer eigens an die Erfordernisse angepassten Zahnarztpraxis oder in einer Zahnklinik.
In Deutschland gibt es über 90.000 zugelassene Zahnärzte. Etwas mehr als die Hälfte davon praktiziert als sogenannte Vertragszahnärzte. Das sind Zahnärzte mit Kassenzulassung, d.h. nur sie dürfen Patienten der gesetzlichen Krankenversicherungen behandeln. Notfälle sind von dieser Regelung ausgenommen. Darüber hinaus gibt es Privatzahnärzte, Angestellte einer Zahnklinik sowie solche, die in der Forschung arbeiten. Auf dem Gebiet der Zahnmedizin gibt es verschiedene Spezialgebiete, welche Zusatzqualifikationen erfordern.
Die beiden wichtigsten sind die Kieferorthopädie und die Oralchirurgie. Die Kieferorthopädie befasst sich mit der Erkennung, Verhütung und Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Zahnregulierungen erfolgen bspw. durch Zahnklammern. Das Tätigkeitsfeld des Fachzahnarztes für Oralchirurgie umfasst chirurgische Eingriffe im Zahn-, Mund- und Kieferbereich. Teilweise überschneiden sich diese Tätigkeiten mit denen eines Gesichtschirurgen. Die moderne Zahnmedizin hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte gemacht. Es wird heutzutage verstärkt auf Vorbeugung, Erhaltung intakter Zahnsubstanz sowie eine schonende, möglichst risiko- und nebenwirkungsfreie Behandlung gesetzt.